RetroAktiv#00: Vorwort (sozusagen)
Aller Anfang ist schwer. Das gilt für mich genauso wie für Nintendo oder eine Fußballmannschaft zu Beginn der Saison. Standortbestimmung. Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Da ich über die letzten beiden nur spekulieren kann, fange ich mal bei mir und dieser Geschichte hier an.
RetroAktiv
Wo stehen wir?
Nach Jahren der Abstinenz an der Tastatur - ausgenommen zu beruflichen Zwecken - verfasse ich also wieder Texte. Nach der kleinen Welt des Herrn Mitkartoffels und dem Blog of Fortune jetzt also Retroaktiv. Die ersten beiden Geschichten fokussierten sich auf den Fußball, genauer die Fortuna aus Düsseldorf. Ein großer Spaß, so lange die Zeit vorhanden war. Denn Texte verfassen verschlingt eben genau dieses kostbare Gut. Wie kostbar, davon können werdende und seiende Eltern schon ein Liedchen singen. Und da das Fußballgeschäft vor allem tagesaktuell ist, kam ich also langsam in den
Zustand des Hinterherjagenden, da ich versuchte, aktuelle Geschehnisse zeitnah aufzuarbeiten. Eine Sisyphos Angelegenheit, ein Fels, den ich auf Sicht gar nicht mehr bewegen wollte. Und anders als griechische Sagengestalten hatte ich ja durchaus noch die Wahl. Und so hieß es, Schluss damit.
Aber das ist auf Dauer ja auch keine Lösung. Der Wunsch, wieder kreativ tätig zu sein, stieg in mir auf, eine Idee ist schon länger in meinem Kopf gewesen und ausnahmsweise hat sie einmal nichts mit Fußball zu tun. Denn jeder, der mich gut kennt weiß, bei mir ist Platz für mehr als ein leidenschaftliches Thema. Und da auf Deutsch schon einige Leute über Batman schreiben, bleibt ein anderes Thema durchaus unberührter: Videospiele! „Was für ein Quatsch!“, denken jetzt vollkommen zu Recht einige. Unberührt ist dieser Topos nun wirklich nicht. Darum muss ich präziser werden. ALTE Videospiele. Sogenannte Retro-Spiele und jetzt wird langsam klar, was das soll.
Retrogaming ist eine Sache, die in den letzten – sagen wir 10 Jahren – immer größer geworden ist. Die Generation der End-, Mitt- und Anfang-Dreißiger erinnert sich an ihre alten Zeiten zurück. An ihren Game Boy, ihr Super Nintendo oder ihren Commodore 64. Darum gibt es Retro Podcasts wie die Spieleveteranen oder Stay Forever in Deutschland oder international Retronauts und die hervorragenden Arbeiten von Jeremy Parish und Chrontendo/Dr. Sparkle. (Zum Verlinken bin ich gerade zu faul, aber wenn man es bis hierhergeschafft hat, kann man auch Google bzw. YouTube bedienen, oder?) Und darum sprießen Retrobörsen aus dem Boden, inzwischen hat selbst das Zakk in Düsseldorf eine, wenn auch mit überschaubarem Umfang.
Und wo ist jetzt meine Nische? Nun, momentan die Texte. Denn da wird es im deutschsprachigen Bereich dünn. Klar, es gibt die Zeitschrift Retrogamer, viermal im Jahr. Eine Adaption des gleichnamigen, britischen Magazins, das zum Teil Übersetzungen englischsprachiger Artikel und zum Teil neu verfasste Sachen beinhaltet. Erstellt wird das von den eben genannten Spieleveteranen unter der Leitung von Ex-Gamestar Chef Jörg Langer, der heute vor allem durch GamersGlobal bekannt ist. Und das ist ein gutes Magazin. Dazu schön gelayoutet (dank der Briten wohlgemerkt), insgesamt eine runde Sache. Dann gibt es noch die Zeitschrift Retro (toller Titel! Wink, wink), die mich persönlich gar nicht anspricht, ihren Fokus zu sehr auf Heimcomputern hat, die ich nie besaß, und für die ich womöglich eine Generation zu jung bin. Ja, das geht noch!
Was aus meiner Sicht nicht existiert, sind deutschsprachige Webangebote. Leute, die sich ein Thema herausgreifen und dazu schreiben, was ihnen in den Sinn kommt. Und jetzt wird ein Schuh draus. Denn wenn es die nicht gibt, dann mache ich eben eins selber. Geboren wart die Idee für retroaktiv.de™. (Kleiner Monkey Island™ Gag).
Wo wollen wir hin?
Weltherrschaft! Jeder ambitionierte, kreativ Schaffende mit megalomanischen Zügen kann nur dieses eine Ziel haben. Da der Weg dahin aber im wahrsten Sinne des Wortes steinig ist (ich brauche zum Beispiel einen ausgehöhlten Vulkan, in dem ich meine Privatarmee unterbringe und irgendwas mit „Lasern“ und Atomraketen machen kann), backen wir erst einmal kleinere Brötchen und verfassen Texte. Und wenn das gut läuft, na ja, vielleicht machen wir dann auch mal ein Video oder so. Denn das macht man heutzutage im sogenannten Web doch so, Kinder. Oder?
Für den Anfang gibt es hier erst einmal ein loses Konzept. Alle Nase lang (und da lege ich mich auch nicht fest) gibt es einen neuen Text zu einem Retrospiele Thema MEINER Wahl. Das wird das komplette Nazi-Ding, nur mit Sachen, auf die ich Bock habe – minus dem ganzen Nazi Massenmord und Größenwahn Kram. So, damit hätten wir die Humor-Claims hier auch abgesteckt, angewiderte haben jetzt die Chance, aufzuhören zu lesen. Der Rest kommt mit mir! Auf ins Abenteuer! Geronimo! Excelsior! Auf, auf und davon! Let’s-a-go!